Patenkinder Kenia

Menschen unserer Gemeinde und darüber hinaus nehmen sich der Sorgen und Nöte von kenianischen Kindern und Jugendlichen an. Pateneltern für diesen Personenkreis sorgen dafür, dass diese ein Dach über den Kopf haben, eine qualifizierte Schulausbildung erhalten, ein Studium oder eine Berufsausbildung absolvieren, um ihr späteres Leben in die Hand nehmen zu können.
Malaika Children´s Home heißt das Waisenhaus im Westen Kenias, nahe dem Viktoriasee im Kakamega Distrikt. „Malaika“ bedeutet Engel, Bote. Es ist das Haus der kleinen Engel. Wir brauchen Schutzengel für schutzlose Kinder und Jugendliche. Sie brauchen Nähe, Zuneigung, Nahrung – ein Zuhause und eine zweite Lebenschance.
Zurzeit sorgen bei uns in der Kirchengemeinde Ludwigshafen 17 Pateneltern mit einer festen Zuordnung zu einem Patenkind, Gottesdienstkollekten und eine größere Anzahl von Einzelpersonen mit sporadischen Geldzuwendungen dafür, dass diese Aufgaben bewältigt werden können. 

 
Wie alles begann
Maria Indeche hat zeitlebens Waisenkinder in ihr Haus aufgenommen, versorgt und deren Ausbildung ermöglicht. Asuna, ihre Tochter, trat in ihre Fußstapfen – zusammen mit ihrem Ehemann, dem badischen Pfarrer Willy Schneider.
Die Kinder haben keine Eltern mehr, kein Zuhause. Sie sind zwischen 2 und 20 Jahren alt. Einige von ihnen, ohne jede bekannte Vorgeschichte, erhielten erst im Heim einen Namen. Andere wiederum haben den Tod ihrer Eltern miterlebt, wurden als Arbeitskräfte missbraucht, bis die Straße ihre Zuflucht wurde. Jedes einzelne Kind hat eine ganz spezielle Geschichte. Eine Lebensgeschichte soll, stellvertretend für die anderen 160 Kinder die derzeit im Waisenhaus leben, diese Schicksale näher bringen.


„Ich bin Magdalyne. Ich komme vom „Mount Elgon“, dem Berg an der Grenze von Kenia und Uganda. Es ist ein schlimmes Gebiet, da es seit langer Zeit immer wieder kriegerische Auseinandersetzungen mit vielen Todesfällen gibt. Unsere Familie besteht aus 9 Personen, 7 Geschwister mit Vater und Mutter. Ich weiß nicht, wer davon noch am Leben ist. Ich war zu Hause, etwa um 8 Uhr abends, als Gangster laut an unsere Tür klopften und Einlass forderten. Mein Vater verweigerte ihnen den Zugang. Kurz darauf flog ein Stück Felsen durch die sich öffnende Tür. Wir wurden angebrüllt von der hereinstürmenden Horde und mussten uns auf den Boden werfen. Mein Vater rief uns zu, dass wir um unser Leben rennen sollen. Wir flohen in alle Richtungen. Ich selbst wurde gepackt und verlor mein Bewusstsein. Als ich wieder zu mir kam, fühlte ich starke Schmerzen, da die Mitglieder der Gang mich nacheinander vergewaltigten. Bald wurde ich erneut bewusstlos. Ich erwachte im Krankenhaus. Die herbeigerufene Polizei hatte mich dorthin gebracht. Das Rote Kreuz kümmerte sich. Sie sagten mir, dass sie ein Heim suchten, wo meine Torturen und seelischen Qualen heilen können. So kam ich ins Kinderheim Malaika, das landesweit als eines der besten Heime gilt. Ich werde nie den Tag vergessen, als wir nach einer anstrengenden Fahrt in Malaika Children ́s Home ankamen. Das Team vom Roten Kreuz Kenya, das mich gerettet hatte, stellte mich dem Leiter, Mr. Luke Shitekha vor. Es dauerte nicht lange bis ich mich in dieser Malaika-Gemeinschaft zu Hause fühlte, denn alle sind sehr herzlich, einladend und sozial. Sehr bald konnte ich die Schule besuchen.
Meine große Sorge ist meine Familie, da ich nicht weiß, wohin alle meine Geschwister und meine Eltern geflohen sind und sich aufhalten. Die Unruhen im Gebiet des Mount Elgon gehen Tag für Tag weiter. In der Kapelle von Malaika bete ich oft für meine Familie, dass Gott sie behüten möge bis wir uns vielleicht eines Tages wiedersehen. Im Augenblick bin ich noch in der 4. Klasse. Ich strenge mich an, dass ich in die nächste Klasse versetzt werde. Die Chancen sind gut. Es geht mir sehr gut in Malaika. Ich danke Euch allen für Euren Schutz, Eure Fürsorge und die familiäre Unterstützung. God bless you all!" 
 
Im Laufe der Jahre konnten viele Projekte in Malaika Children´s Home verwirklicht werden. Wir möchten Ihnen einige dieser Projekte in Stichworten vorstellen wofür die eingesetzten Mittel ausgegeben werden.
In den vergangenen Jahren wurde viel in das Waisenhaus, aber auch in die umgebende Infrastruktur durch den Verein „Afrikanische-Deutsche Partnerschaft Malaika e.V.“ investiert. Neben dem laufenden Unterhalt des Waisenhauses und Stipendien für die studierenden Kinder, wurde ein medizinisches Zentrum errichtet, welches dem ganzen Dorf zur Verfügung steht. Hier ist laufend eine Krankenschwester vor Ort und zeitweise ein Arzt. Es wurde eine Privatschule und Kindergarten gebaut und unterhalten, auch hier mit für die Kinder des Dorfes. Hier werden pro Klasse ca. 25 Kinder unterrichtet, statt wie in Kenia üblich 100 Kinder pro Klasse. Mit Hilfe von Pateneltern, welche regelmäßig in Workcamps im Waisenhaus helfen wurde die Schule mit Computern ausgestattet.
In 2020 wurde der komplette Küchentrakt neu gebaut und mit modernen Öfen ausgestattet, sowie auf hygienischen Standard gebracht.
Aktuell wird ein neuer Toilettentrakt für das Mädchenhaus gebaut.

Mit Solarstrom wird die Wasserpumpe betrieben. Die Biogas-Anlage wird mit Mist von den eigenen Kühen betrieben. Weiterhin steht die Milch als gesundes Nahrungsmittel den Kindern zur Verfügung. Ebenso werden viele Lebensmittel selbst angebaut und gewährleisten für die Kinder hiermit eine gesunde Ernährung mit Gemüse, Mais und Obst, sowie selbst erzeugten Fisch.
 

Wer steht hinter dem Projekt
Viele Menschen aus der Kirchengemeinde Ludwigshafen am Bodensee spenden regelmäßig beachtliche Beträge um die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung des Kinderheimes „Malaika Children’s Home“ – bei uns besser bekannt als „Kenia Patenkinder“ - zu ermöglichen. Pfr. i.R. Willy Schneider „Die Menschen der Kirchengemeinde Ludwigshafen sind zusammen einer der größten Einzelspender des gesamten Projekts.“ Darauf dürfen wir etwas stolz sein. Stolz deshalb, weil es bei uns noch Menschen gibt die ihre Nächstenliebe auch in der Ferne praktizieren.
Sollten sie sich beim Lesen dieses Berichts angesprochen fühlen auch etwas für dieses Projekt spenden zu wollen, hier unsere Bankverbindung:
Volksbank Überlingen-Stockach
ev. Pfarramt Patenkinder IBAN DE45 6906 1800 0043 0506 05
 
Wollen Sie weitere Informationen, wenden Sie sich an unsere Ansprechpartnerinnen :
Hella Diederichs   - hella[dot]diederichs[at]gmx.de
Petra Haberstroh – p[dot]haberstroh[at]@web.de

 

Patenkinderprojekt Kenia der ev. Kirche Ludwigshafen

Am 10. November war es wieder einmal so weit, dass Pfarrer Willy Schneider und weitere Mitglieder des Patenschaftsvereins Deutsch-Afrikanische-Patenschaft e.V. uns in der evangelischen Kirche in Ludwigshafen besuchten und dem Gottesdienst einen afrikanischen Anstrich gaben.

Neben dem Gottesdienst konnten alle Interessierte und speziell alle Paten und Förderer des Malaika Childrens Home sich durch einen interessanten Diavortrag von Juliane Schrempp informieren, wie ihre Spenden verwendet wurden. Juliane, 23 Jahre alt, Studentin, war nun schon dreimal im Workcamp mit in Kenia, um im Waisenhaus zu helfen. Es gab viele Informationen zum Waisenhaus und dem Leben der Kinder sowie zum Schulumbau, welcher mit viel Spendengeldern im vergangenen Jahr vorangetrieben wurde. Außerdem brachten die Besucher afrikanische Kleinkunst zum Verkauf und zur Unterstützung des Waisenhauses mit.

Menschen unserer Gemeinde und darüber hinaus unterstützen dieses Waisenhaus nebst Schule und Gesundheitszentrum seit nunmehr über 30 Jahre. Sie freuen sich immer wieder, wenn mit dem Besuch von Pfarrer Scheider bestätigt wird, dass mit ihrer Spende direkt und unbürokratisch Kindern in Not geholfen wird.

Neben dem nun fast abgeschlossenen Schulumbau, wurde uns berichtet, dass als nächstes größeres Projekt der Bau einer Schulküche mit Mensa angestrebt wird. Da die Kinder ganztags in der Schule sind, sollten sie auch in der Schule ein Mittagessen bekommen. Hierzu muss der Verein jedoch noch einige Spenden und Förderungen sammeln.

 

Malaika Bote Kenia

zum Downloaden

Evangelisches Gemeindebüro Stockach

 

Sekretärinnen

Nicole Brunner

Inga Metz

Öffnungszeiten: 

Montag, Mittwoch und Donnerstag 9.30 bis 12.30 Uhr

 

Tuttlinger Straße 2

78333 Stockach

07771 2641

stockach(at)kbz.ekiba.de

www.nw-vom-see.de